16. Februar 2017

Vom Übersetzen. Basler Gespräche V

Vom Übersetzen. Basler Gespräche V:
Übersetzen aus verschiedenen Sprachen, Verlegen auf Deutsch


Ein Gespräch mit dem Verleger Lucien Leitess (Unionsverlag, Zürich)


Dienstag, 29. November 2016, 18:30 Uhr
in der Universitätsbibliothek Basel





Übersetzungen sind allgegenwärtig: Ohne sie bliebe uns vieles unverständlich oder gar verschlossen. Im Alltag, im Berufsleben, aber auch in der Literatur sind wir darauf angewiesen. Aber wie kommen die übersetzten Texte zu uns? Wer wählt aus, was übersetzt werden soll – und vor allem: wer sorgt dafür, dass wir die Übersetzungen in die Hand bekommen? Wer verlegt sie?


Der Verleger Lucien Leitess berichtet im Gespräch mit Marco Kunz und Martin Zingg über seine Arbeit als Verleger.


Lucien Leitess, geboren 1950, studierte Geschichte, Philosophie und Deutsche Literatur. 1975 gründete er den Unionsverlag, den er seither leitet. Unter den Schweizer Verlegern ist er eine herausragende Figur, im letzten Jahr kürte ihn das Branchenmagazin „BuchMarkt“ zum „Verleger des Jahres“. 1975 erschien das erste Buch des Verlags, gesetzt auf einer IBM-Kugelkopf-Schreibmaschine, mit Schere, Leim und Pinsel gelayoutet. Der Verlag residierte in Küche, Keller und Estrich der Verlegerwohnung, das Lager fand Platz unter dem Ehebett. Von Anfang an suchte der Verlag Publikationen auch ausserhalb der gängigen Literaturregionen und entdeckte früh Autorinnen und Autoren, die oft bald, oft aber auch erst nach Jahren hierzulande den Durchbruch erreichten: Tschingis Aitmatow, Nagib Machfus (Nobelpreis 1988), Assia Djebar (Friedenspreis 2000), Salim Alafenisch, Sahar Khalifa, Driss Chraïbi, Juri Rytchëu, Mahmud Doulatabadi, Galsan Tschinag, Mia Couto und viele andere.


2015, zum 40jährigen Jubiläum, schrieb der Verlag:
„818 Werke haben wir herausgegeben, sie in 1197 Ausgaben verpackt, von denen zur Stunde 536 lieferbar sind. Geschichten, die in 116 Ländern spielen, geschrieben von 449 Autoren in 39 Sprachen. Ins Deutsche übertragen von 315 Übersetzern.“


© Heinrich Enrique Beck-Stiftung, Basel